Autor: Josh Malerman
Sprache: deutsch
Originaltitel: Bird Box - Don't open Your Eyes
Reihe: -
Seiten: 320
Verlag: Penhaligon
Gelesene Edition: Hardcover, 19,99€
ISBN/ASIN: 978-3764531218
Veröffentlichung: 16. März 2015 (erstmals am 1. März 2014)
Inhalt
Malorie ist hochschwanger, als immer mehr Menschen aus aller Welt von einem schrecklichen Wahnsinn befallen werden und sterben. Gleichzeitig häufen sich die Meldungen von etwas Unheimlichem, dessen bloßer Anblick die Raserei auslösen soll. Schon bald herrscht überall gespenstische Ruhe. Die wenigen Überlebenden haben sich in kleinen versprengten Gruppen zusammengefunden und verbarrikadieren sich in ihren Häusern. Malorie versucht alles, um die Menschen, die sie liebt, zu beschützen – in einer Welt, die von vier Wänden und verdunkelten Fenstern begrenzt wird. Und in der man den Tod erblickt, sobald man nur die Augen öffnet …Meine Meinung
Ein wirklich verrücktes Buch, von dem mit Sicherheit alle Leser hoffen, dass diese Welt niemals Wirklichkeit wird.Die Welt in der Malorie lebt wird von irgendwelchen Unwesen beherrscht (ich gehe davon aus, dass es Unwesen sind, da sie sich selbstständig fortbewegen, kommen und gehen wie es ihnen passt), die niemand, der noch am Leben ist, je gesehen hat. Zunächst glauben sie und viele andere nicht daran, dass sie machtlos zusehen müssen, wie ihr Land sich verändert und zu einem Ort voller Misstrauen, Wahnsinn und Angst wird, bis es ihre eigene Schwester trifft. Daraufhin beschließt Malorie sich ein sichereres Zuhause zu suchen und trifft so auf Tom, Don, Cheryl und Jules.
Die Charaktere des Buches sind sehr gut beschrieben, besonders Tom, Don und Gary kann man sich sehr gut vorstellen - wenn ich auch Malorie selbst nicht besonders mag. Ich kann gar nicht genau sagen warum, aber noch bevor ihre Schwester starb fand ich ihr Verhalten oft seltsam und ich hatte keinen Draht zu ihr.
Sie wird stets als sehr distanzierte Person beschrieben, als ein Beobachter unter den Agierenden. Erst durch die Kinder wird sie selbst tätig. Dass sie den Kindern nie Namen gegeben hat, weil es wichtigeres gab (z.B. Überleben) fand ich ziemlichen Schwachsinn. Malorie war schon schwanger, als sie noch gar nicht an die Unwesen geglaubt hat und hat sich bestimmt damals schon Gedanken über Namen für ihr Kind gemacht. Die beiden dann einfach "Junge" und "Mädchen" zu nennen, fand ich nur phantasielos.
Im Ganzen finde ich auch schade, dass man nichts über die Wesen erfährt, die die Menschen dazu bringen komplett auszurasten und sich selbst und alle in ihrer Nähe umzubringen. Es scheint, als ob der Autor etwas besonders spannendes schreiben wollte, ihm aber keine plausible Hintergrundgeschichte eingefallen ist. Das war ein bisschen mau.
Spannend fand ich es trotzdem, mitzuerleben was Menschen tun, wenn sie nicht mehr hinsehen dürfen und in ihren Häusern mehr oder weniger eingesperrt sind. Ich wäre mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit auch verrückt geworden, wenn ich nie mehr sehend das Haus verlassen dürfte. Oder ich würde den ganzen Tag lesen.
Vom Ende war ich ehrlich gesagt etwas enttäuscht. Nachdem Malorie und ihre Kinder endlich den Fluss erreicht hatten war die Geschichte wirklich unheimlich spannend und da hätte ich mir einen Erhalt der Spannung oder zumindest ein einfallsreicheres Ende gewünscht. Das war leider nicht der Fall, sondern es wurde ein zu einfaches, abgespecktes Happy End serviert, das noch nicht mal durchdacht, sondern gefühlt kurzfristig hingepinselt war.
Das Konzept der Rücksprünge in die WG-Zeit fand ich gelungen und auch passend. Eigentlich handelt das Buch von Malories Flucht und Reise auf dem Fluss, aber die Szenen wurden sehr gut genutzt um die Hintergründe zu erklären und die Welt in der sie lebt zu gestalten.
Fazit
Bird Box hat einige Schwächen, ist aber insgesamt trotzdem ein recht spannendes Buch gewesen, das mich wieder dazu gebracht hat mir die Frage zu stellen "Was wäre, wenn...?".Das hat mir gefallen, darum sind es trotzdem 3 Bäumchen.