[Buch] Der Zirkus der Stille


Autor: Peter Goldammer
Sprache: deutsch
Originaltitel: -
Reihe: -
Seiten: 256
Verlag: Atlantik
Gelesene Edition: Hardcover, 20,00€
ISBN/ASIN: 978-3-455-60043-8
Veröffentlichung: 16. April 2016


Inhalt

Thaïs Leblanc wächst nach dem Tod der Mutter bei ihrer Großmutter auf, der unvergleichlichen Victoria, wie sie auf Zirkusplakaten tituliert wird. Thaïs verabscheut das Zirkusleben und zieht, kaum volljährig, nach Paris; sie will nur eins: Normalität. Doch als die Großmutter stirbt, konfrontiert deren seltsames Testament sie mit ihrer Familiengeschichte, die sie zum wundersamen Cirque perdu und seinem Direktor Papó bringt, wo Thaïs lernt, dass man sich seinen Ängsten stellen muss und für die wichtigsten Dinge im Leben keinen Applaus von anderen braucht.

Meine Meinung

Trotz eines etwas seltsamen Endes, das einiges an Interpretationsgeschick erfordert um ihm einen Sinn zu entlocken, fand ich die Geschichte von Thaïs eigentlich sehr gelungen.
Vielmehr als der Titel Der Zirkus der Stille bezieht sich das Buch eigentlich auf den Untertitel: Wenn sich der Vorhang zum Leben öffnet.
Am Anfang der Geschichte hatte ich das Gefühl, dass hinter Thaïs eine viel ältere Frau als eine 24-Jährige steckt. Nach und nach aber habe ich ihren Sinn für Humor entdeckt und gesehen, dass sie nicht alles so ernst nimmt, wie es zunächst scheint. Ihre Reise zu ihrer Familie und vor allem zu sich selbst ist zwar unglaublich, andererseits hat sie aber mit dem sehr traurigen Hintergrund eine so romantische Seite, die mich echt berührt hat.
Die Charaktere sind detailliert beschrieben und sind alle zum Gernhaben. Der einzige, der wirklich bei weitem zu kurz kommt, ist Bajou. Ich hätte mir mehr Interaktion mit ihm gewünscht und mehr Szenen, in denen er und Thaïs sich miteinander unterhalten. Natürlich ging es besonders am Ende hauptsächlich um sie und Papó, aber ich glaube man hätte es gut verbinden können.
Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen und mich direkt in die Geschichte gesogen.
Thaïs' Entscheidung ihrem Leben in Paris und auch ihren Freunden dort den Rücken zu kehren und sich auf die Suche nach ihrem Lebenstraum zu machen hat mich beeindruckt. Mir führt es vor Augen, wie schwer ich es selbst fände tatsächlich von heute auf morgen alle Zelte abzubrechen und mich in eine ungewisse Zukunft aufzumachen. Ich glaube die wenigsten Menschen haben den Mut dazu. Wenn es auch, wie hier zu sehen ist, ganz wunderbar ausgehen kann und man Leuten begegnet, Dinge über sich selbst lernt und Erfahrungen macht, die sonst vielleicht nie möglich gewesen wären.

Fazit

Die Geschichte einer jungen Frau, die auf dem Weg zu ihrer Familie sich selbst neu kennenlernt. Das Buch macht Mut die Welt neu kennen lernen zu wollen und die in ihr enthaltenen Wunder zu erforschen. Dafür gebe ich 4 von 5 Bäumchen.



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Bitte gib gerne deinen Senf dazu :)