Autor: Timur Vermes
Sprache: deutsch
Originaltitel: -
Reihe: -
Seiten: 396
Verlag: Bastei Lübbe
Gelesene Edition: Taschenbuch, 9,99€
ISBN/ASIN: 3404171780
Veröffentlichung: 8. Oktober 2014 (erstmals am 1. September 2012)
Inhalt
Sommer 2011. Adolf Hitler erwacht auf einem leeren Grundstück in Berlin-Mitte. Ohne Krieg, ohne Partei, ohne Eva. Im tiefsten Frieden, unter Tausenden von Ausländern und Angela Merkel. 66 Jahre nach seinem vermeintlichen Ende strandet der Gröfaz in der Gegenwart und startet gegen jegliche Wahrscheinlichkeit eine neue Karriere im Fernsehen. Dieser Hitler ist keine Witzfigur und gerade deshalb erschreckend real. Und das Land, auf das er trifft, ist es auch: zynisch, hemmungslos erfolgsgeil und trotz Jahrzehnten deutscher Demokratie vollkommen chancenlos gegenüber dem Demagogen und der Sucht nach Quoten, Klicks und »Gefällt mir!«-Buttons. Eine Persiflage? Eine Satire? Polit-Comedy? All das und mehr: Timur Vermes Romandebüt ist ein literarisches Kabinettstück erster Güte.Meine Meinung
Die Idee zur Story fand ich so witzig, dass ich das Buch – egal wie schlecht es andere vielleicht gefunden haben mögen – unbedingt lesen musste.Hitler im heutigen Berlin, das kann nur zum Lachen sein! Allerdings trifft die Frage, die sich viele mit dem Buch gestellt haben genau diesen Punkt: Dürfen wir als Deutsche über Hitler lachen?
Mit diesem Buch erübrigt sich das Ganze, weil man spätestens nach wenigen Seiten lachen MUSS. Man kann sich erstens super mit den Menschen identifizieren, die ihn treffen und natürlich davon ausgehen, dass er ein Schauspieler oder Kabarettist ist. Zweitens sind die Stellen, in denen er mit den neusten Technologien wie Handys, Computern, dem neuen Fernsehen usw. konfrontiert wird, gut und witzig beschrieben. Er kann gar nicht fassen, dass im Fernsehen mehr als ein Kanal läuft und dass zu allem Überfluss nicht einer davon für Propaganda der Regierung genutzt wird.
Spätestens nach der Hälfte des Buches beginnt man ihn neben lustig auch sympathisch zu finden.
Nach dieser Entwicklung hat sich mir die Frage gestellt, ob dieser Hitler realistisch ist. Ich bin hin und hergerissen: Natürlich hätte ich gerne, dass dieser liebenswerte Teil irgendwo in ihm gesteckt hat, auf der anderen Seite wäre es bei einem netten Menschen schwer zu ertragen und rechtfertigen was er getan, beauftragt und vor allem zugelassen hat.
Das Buch war für mich mehr, als es auf den ersten Blick schien und hat mich nachdenklich gemacht.
Hitler ist innerhalb der Geschichte seinen bekannten Überzeugungen und Ideen treu geblieben: Will sein Land unabhängig und stark sehen. Was erstmal nicht schlecht ist, je nachdem welche Methoden angewendet werden, um diesen Zustand zu erreichen. Dieses Buch ist zugleich eine Warnung, vergleichbar mit dem Film „Die Welle“. Beide zeigen uns erneut, dass sich die Vergangenheit wiederholen kann und jeder, der behauptet, dass das heutzutage nicht mehr möglich wäre, irrt.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Bitte gib gerne deinen Senf dazu :)